Faire öffentliche Beschaffung © newafrica - depositphotos.com Zukunftsfähig und gerecht: Hamburg stellt die Weichen in der Beschaffung Wie gelingt nachhaltige Beschaffung auf kommunaler Ebene? In Hamburg hat FEMNET gemeinsam mit der Stadtreinigung Hamburg (SRH) und weiteren Akteur*innen Strategien zur Verankerung öko-sozialer Kriterien im Einkauf weiterentwickelt. Ein Workshop zeigt: Der Wille ist da – und das Wissen wächst. In unserem Projekt „Beschaffung fairnetzen“, gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, haben wir in den letzten Monaten gemeinsam mit kommunalen Akteur*innen in Hamburg daran gearbeitet, soziale und ökologische Nachhaltigkeitskriterien dauerhaft in der öffentlichen Beschaffung von Textilien und Arbeitskleidung zu verankern. Anfang Juni fand im Rahmen dessen ein Sensibilisierungsworkshop für und mit der Stadtreinigung Hamburg statt: „In FEMNET sehen wir eine kompetente Partnerin, die uns praxisnah bei der Umsetzung unterstützt.“, so Eva Brahmstaedt, Referentin für Nachhaltige Beschaffung bei der Stadtreinigung Hamburg, zur Motivation für eine Kooperation mit FEMNET. Im Fokus des Workshops stand dann das Vertiefen verschiedener Möglichkeiten und „Werkzeuge“ für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit im Ausschreibungsprozess. Zunächst aber wurden gängige Mythen widerlegt und Argumente für eine öko-soziale Transformation der öffentlichen Hand herausgestellt. So konnte der Preis, als wichtigstes Vergabekriterium, entkräftet werden: Einerseits bestehen seitens des Gesetzgebers verpflichtende Vorgaben zur Berücksichtigung umweltbezogener und sozialer Aspekte, andererseits sollte die Aufmerksamkeit neben dem Einkaufspreis auch auf solche Kosten gelenkt werden, die während oder nach dem Gebrauch anfallen. Daran anschließend wurde mit den Teilnehmenden ein Beschaffungsprozess durchgespielt und überlegt, wie soziale und ökologische Kriterien in den einzelnen idealtypischen Phasen noch stärker mitgedacht werden können. „Besonders eindrücklich war für mich die Bestätigung, wie wichtig und entscheidend eine fundierte Marktrecherche für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Beschaffung ist. Nur wer den Markt gut kennt, kann realistische und zugleich ambitionierte Nachhaltigkeitsanforderungen formulieren. Ebenso wertvoll fand ich den Hinweis auf den frühzeitigen Dialog mit potenziellen Bietenden. Dieser Austausch ist ein effektives Instrument, um Bedarfe und Möglichkeiten besser aufeinander abzustimmen und realistische, aber wirkungsvolle Kriterien zu entwickeln.“, meldete Eva Brahmstaedt hierzu zurück. Beispiele aus der kommunalen Beschaffungspraxis verdeutlichten ergänzend, wie der Einkauf ökologisch und sozial nachhaltig produzierter Textilien und Arbeitskleidung gelingen kann und Hindernisse überwunden werden können. Unser Fazit Kommunale Akteur*innen in Hamburg können und wollen ihren Gestaltungsspielraum in der Beschaffung wirkungsvoll nutzen, um sich für den Schutz von Menschenrechten und Umwelt einzusetzen. Deswegen: Wir bleiben dran! Wir danken der Stadtreinigung Hamburg für den engagierten Austausch sowie allen weiteren Projektpartner*innen für die gute Zusammenarbeit! Kategorie: Faire öffentliche Beschaffung Erstellt: 25. Juni 2025 zurück